Das unkontrollierte Austreten von Ammoniak in einem Kemnather Betrieb zog an diesem Nachmittag einen langwierigen Gefahrguteinsatz für eine Vielzahl an Einsatzkräften nach sich. Die schwierige Einsatzlage erforderte unzählige Atemschutzgeräteträger mit Chemieschutzausrüstung sowie Spezialkräfte zur Dekontaminierung von eingesetzten Personal und Material. Darüber hinaus waren umfangreiche Absperrmaßnahmen, Messungen sowie eine aufwändige Logistik zur Bereitstellung aller benötigten Materialien einschließlich Verpflegung der Kräfte notwendig.
Unter anderem kam ein Fachberater von TUIS (Transport-Unfall-Informations- und Hilfeleistungssystem, ein Service der chemischen Industrie, das Feuerwehren bei Unfällen mit Chemikalien unterstützt) nach Kemnath sowie des weiteren Spezialkräfte- und -ausrüstung der Werksfeuerwehr Wacker Burghausen (Landkreis Altötting) sowie der Berufsfeuerwehr Regensburg.
Unter großem personellen sowie materiellen Aufwand konnte die Leckage abgedichtet sowie der ausgetretene Gefahrstoff mittels Wasser niedergeschlagen, verdünnt und anschließend in geeignete Behältnisse umgepumpt werden. Nach derzeitigen Kenntnisstand wurden 14 Personen verletzt und mussten teils im Krankenhaus behandelt werden.
Neben der örtlich zuständigen Feuerwehr der Stadt Kemnath sowie der Werksfeuerwehr Siemens Kemnath (und den oben erwähnten Sondereinsatzmitteln) war eine große Anzahl an Kräften aus den Landkreisen Tirschenreuth, Bayreuth und Neustadt an der Waldnaab im Einsatz.
Aus Eschenbach waren MZF, TLF 16/25 und V-LKW (inkl. Gefahrgutausrüstung) zur personellen Unterstützung mit Atemschutzgeräteträgern für rund 12 Stunden im überörtlichen Hilfeleistungseinsatz.